
Wo Flüsse sprechen: Taiwans Wasser und deutsche Worte
Hallo liebe Angler-Community von Fishing Clash!
Heute nehme ich euch mit an einen besonderen Ort – einen friedlichen Angelplatz in Taiwan, wo das sanfte Plätschern der Flüsse Geschichten erzählt, die älter sind als die Worte, mit denen wir sie beschreiben könnten. Während wir unsere Köder auswerfen, lasst uns eintauchen in die Verbindung zwischen den Gewässern dieser faszinierenden Insel und wie wir im Deutschen Wassermetaphern nutzen, um unser Leben zu beschreiben.
Taiwan: Insel der lebendigen Flüsse
Taiwan – diese smaragdgrüne Perle im Pazifik – ist von Flüssen durchzogen, die nicht nur die Landschaft prägen, sondern auch tief in der Seele ihrer Bewohner verwurzelt sind. Wer jemals das Glück hatte, dort zu stehen, wo ein Gebirgsfluss sich seinen Weg durch dicht bewaldete Berge bahnt, versteht vielleicht, warum.
Für die mehr als ein Dutzend indigenen Völker Taiwans sind Flüsse keine leblosen Landschaftsmerkmale. Sie pulsieren vor Leben und Bedeutung. Die Atayal erzählen von Ahnen, die Flüsse überquerten und dabei zu neuen Menschen wurden. Die Bunun flüstern von Flussgeistern mit eigenwilligen Persönlichkeiten – manche laut und temperamentvoll wie Stromschnellen, andere sanft und nährend wie stille Waldpools.
Besonders berührend finde ich das Konzept „malataw“ der Amis. Es beschreibt nicht bloß das Wandern entlang eines Flusses, sondern eine spirituelle Heimkehr – eine Reise zu den eigenen Wurzeln. Wie oft habe ich mir gewünscht, dass wir im Deutschen ein Wort für dieses Gefühl hätten!

Deutsche Sprache – fließend wie Wasser
Apropos Deutsch – habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, wie durchtränkt unsere Alltagssprache mit Wassermetaphern ist? Wir bewegen uns in einem wahren Meer solcher Bilder, oft ohne es zu merken.
Denkt nur an den letzten stressigen Arbeitstag, an dem ihr euch „wie ein Fisch auf dem Trockenen“ gefühlt habt. Oder an jenes Projekt, bei dem ihr „den Kopf über Wasser halten“ müsstet. Vielleicht habt ihr auch schon mal jemandem „reinen Wein eingeschenkt“ oder festgestellt, dass „stille Wasser tief sind“.
Meine Oma sagte immer, wenn etwas schiefging: „Das ist ins Wasser gefallen.“ Und als ich als Teenager rebellisch war, meinte mein Vater schmunzelnd: „Du schwimmst aber gern gegen den Strom, was?“ Kleine Lebensweisheiten, verpackt in fließende Bilder.
Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie mein Deutschlehrer uns erklärte, warum wir sagen, jemand sei „in Gedanken versunken“ – als würde das Nachdenken uns in ein inneres Gewässer eintauchen lassen. Oder wenn die Zeit „verrinnt“ oder „dahinfließt“, als wäre sie selbst ein Fluss, der uns trägt.
Was das Wasser uns lehren kann
„Steter Tropfen höhlt den Stein“ – dieses alte deutsche Sprichwort hat mir schon oft Trost gespendet, wenn ich ungeduldig war. Es erinnert an eine Weisheit, die sich auch in den taiwanesischen Flüssen findet: Manchmal ist es nicht rohe Kraft, sondern geduldige Beharrlichkeit, die ans Ziel führt.
In Taiwan erzählen die Ältesten, dass man vom Fluss lernen kann, wie man durchs Leben geht: nicht verbissen gegen Hindernisse ankämpfen, sondern einen Weg drumherum finden. Wenn der Fels zu hart ist, ändert der Fluss seinen Lauf – eine zeitlose Weisheit, die perfekt zu unserem Sprichwort passt!
Und ist es nicht bemerkenswert, dass wir sowohl im Deutschen als auch in Taiwan von „Quellen“ sprechen – Quellen des Wassers, aber auch der Weisheit, der Inspiration und des Lebens selbst?
Ein gemeinsamer Strom, der uns verbindet
Wenn wir also das nächste Mal in Fishing Clash unsere virtuellen Köder in taiwanesische Gewässer auswerfen, denkt daran: Wir sind Teil eines größeren Flusssystems, das Kulturen, Sprachen und Menschen miteinander verbindet.
Wie wir in Deutschland sagen: „Wir sitzen alle im selben Boot.“ Oder vielleicht noch passender: „Wasser kennt keine Grenzen.“ Ein taiwanesischer Fischer und ein deutscher Angler mögen verschiedene Sprachen sprechen – aber die Geduld des Wartens, die Freude am perfekten Wurf, das Staunen über die Weisheit des Wassers – das verstehen wir alle ganz ohne Übersetzung.
Also, liebe Angelfreunde: Lasst eure Gedanken fließen, taucht ein in neue Gewässer und erinnert euch daran, dass manchmal das leise Plätschern eines Baches mehr Weisheit enthält als tausend Worte.
Petri Heil – oder wie man in Taiwan sagt: 「魚會上鉤」(yú huì shàng gōu) – „Mögen die Fische anbeißen!“